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Übertragungsfunktion linearer, zeitinvarianter Systeme

Differentialgleichung und Übertragungsfunktion

Ausgehend von der allgemeinen Differentialgleichung

(5.52)

beziehungsweise der Summenformel

(5.53)

wird die Beschreibung im Laplace-Bereich hergeleitet. Um generelle Eigenschaften des Systems zu charakterisieren, werden wie bei der Berechnung der Impuls- und Sprungantwort in Abschnitt 3.3.3 Sprung- und Impulsantwort eines Systems alle Anfangsbedingungen zu null gesetzt. Im Laplace-Bereich geht die Differentialgleichung (5.53) über in

(5.54)

Ausklammern der Funktionen Y(s) und U(s), und Auflösen nach Y(s) führt zu

(5.55)

Dabei wird G(s) als komplexe Übertragungsfunktion des Systems bezeichnet. Unter der Annahme, dass das System zum Zeitpunkt t = 0 energiefrei ist, charakterisiert G(s) das lineare System vollständig. Die Übertragungsfunktion stellt im Laplace-Bereich das Verhältnis von Wirkung zu Ursache dar.

Bild 5.7: Systembeschreibung im Laplace-Bereich mit einer Übertragungsfunktion

Weisen Zähler- und Nennerpolynom dieselben Nullstellen auf, werden die entsprechenden Linearfaktoren gekürzt. Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass die Übertragungsfunktion G(s) keine gemeinsamen Pole und Nullstellen mehr besitzt.

Beispiel: Übertragungsfunktion eines Feder-Masse-Dämpfer-Systems

Ein Feder-Masse-Dämpfer-System wird mit der Differentialgleichung

(5.56)

beschrieben. Die Übertragungsfunktion ergibt sich mit verschwindenden Anfangsbedingungen aus der Laplace-Transformation

(5.57)

zu

(5.58)