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Grundlagen der Diskreten-Fourier-Transformation

Definition der Diskreten-Fourier-Transformation

Die Fourier-Koeffizienten An der Fourier-Reihe eines in TB periodischen Signals x(t) ergeben sich aus

(11.1)

Mit der Diskreten-Fourier-Transformation wird das Spektrum abgetasteter Signal beschrieben. Mit den Ausführungen in Kapitel 2 kann ein ideal abgetastete Signal xA(t) dargestellt werden als

(11.2)

Die Signalfolge x[k] wird für einen Zeitraum TB beobachtet.

(11.3)

Die zeitlich begrenzte Beobachtung wird mit einer Fensterfunktion w[k] beschrieben.

(11.4)

Zur Herleitung der Diskreten-Fourier-Transformation wird dieser Signalausschnitt periodisch in der Beobachtungszeit TB wiederholt. Das periodische Signal hat die Fourier-Reihe

(11.5)

mit den Indizes

(11.6)

Vertauschen von Summation und Integration sowie Anwendung der Ausblendeigenschaft der Impulsfunktion führt zur Fourier-Reihe der periodisch wiederholten Signalfolge xW[k]

(11.7)

In Anlehnung an die Definitionsgleichung der Fourier-Transformation von Signalfolgen

(11.8)

wird die diskrete Fourier-Transformation definiert als

(11.9)

beziehungsweise kurz

(11.10)

Aus einem Vergleich von den Gleichungen (11.8) und (11.9) wird deutlich, dass die Diskrete-Fourier-Transformation an den Frequenzen

(11.11)

den Abtastwerten des Spektrums XWn) entspricht. Wegen des diskreten Spektrums wird die Transformation als Diskrete-Fourier-Transformation (DFT) bezeichnet. Sie geht von einer endlichen Anzahl von N Abtastwerten eines Signals aus und ist als endliche Summe definiert. Damit lässt sie sich in technischen Systemen verarbeiten.

Über die Umrechnung der Definitionsgleichung ergibt sich

(11.12)

Die Diskrete-Fourier-Transformierte ist periodisch in N.

Beispiel: Rechteckfolge

Das Vorgehen bei der Diskreten-Fourier-Transformierten wird am Beispiel einer Rechteckfolge veranschaulicht. Sie besteht aus acht von null verschiedenen Abtastwerten und wird im Zeitraum von 0 … 15·TA beobachtet. Außerhalb dieses Zeitraums ist die Folge null. Dadurch entspricht das gefensterte Signal xW[k] dem Signal x[k].

(11.13)

Die Frequenzen, an denen die Diskrete-Fourier-Transformierte berechnet wird, ergeben sich mit dem Index n = 0 … 15 zu

(11.14)

Die Diskrete-Fourier-Transformierte errechnet sich an diesen Stellen zu

(11.15)

Die Berechnung muss nicht unbedingt als analytische Rechnung ausgeführt werden, sie kann wegen der endlichen Summe auch numerisch erfolgen. Das Signal und der Betrag des Spektrums sind in Bild 11.1 dargestellt.

Bild 11.1: Rechteckfolge und ihre Diskrete-Fourier-Transformierte

Die Diskrete-Fourier-Transformierte soll mit dem Spektrum X(Ω) verglichen werden, das sich aus der Fourier-Transformation der Folge ergibt.

(11.16)

Beide Spektren sind in Bild 11.2 dargestellt. Die periodische Fortsetzung der Diskreten-Fourier-Transformierten und die Fourier-Transformierte der Folge sind an den Punkten Wn identisch. Allerdings liefert die Diskrete-Fourier-Transformierte nicht den bislang interpretierten Frequenzbereich von - π … π sondern das Spektrum im Bereich von 0 … 2⋅π. Wegen der Periodizität der Fourier-Transformierten können die Darstellungen jedoch ineinander überführt werden.

Bild 11.2: Spektrum der Rechteckfolge berechnet über Fourier-Transformation und Diskrete-Fourier-Transformation