Die Übertragungsfunktion von zeitdiskreten LTI-Systemen kann auf unterschiedliche Art dargestellt werden. Die Beschreibung eines Systems mit der Differenzengleichung
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ist direkt mit einer Übertragungsfunktion der Form
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verknüpft. Um ein System mit Hilfe von Speichergliedern zu realisieren, wird die Gleichung nach Y(z) aufgelöst.
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Es ergibt sich die in Bild 6.7 gezeigte kanonische Darstellungsform von Systemen mit Speichergliedern.
Bild 6.5: Kanonisches Blockschaltbild eines linearen, zeitinvarianten Systems im zeitkontinuierlichen Bereich
Durch Erweiterung der Übertragungsfunktion (6.51) mit zN ergibt sich eine Übertragungsfunktion, bei der für d0 ≠ 0 Zähler- und Nennergrad identisch sind.
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Diese Darstellungsform wird bei der Rücktransformation einer z-Transformierten G(z) durch Partialbruchzerlegung eingesetzt.
Beispiel: Darstellungsformen von Übertragungsfunktionen
Gegeben ist ein System mit der Differenzengleichung
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und der daraus resultierenden Übertragungsfunktion
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Auflösen nach Y(z) ergibt
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Bild 6.7 zeigt die kanonische Darstellungsform des Systems mit Speichergliedern.
Bild 6.6: Kanonisches Blockschaltbild Systems mit der Differenzengleichung (6.54)
Die Übertragungsfunktion hat im Zähler eine Ordnung von M = 1 und im Nenner eine Ordnung N = 2. Erweitern der Übertragungsfunktion mit z² führt zu der Darstellung
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Zähler- und Nennerpolynom haben denselben Grad N = 2. Nach Polynomdivision ergibt sich eine echt gebrochen rationale Funktion
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Sie kann als Summe von Partialbrüchen dargestellt
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und in den Zeitbereich zurücktransformiert werden.
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